Sextortion

Sextortion setzt sich aus den Worten "Sex" und "Extortion"(eng. Erpressung) zusammen. Täter:innen erschleichen sich durch falsche Identitäten intime Bilder (z.B. via Sexting) und drohen mit deren Veröffentlichung oder Verbreitung, um weitere Bilder, Geld oder ein Treffen zu erzwingen. 

Bei Fake-Sextortion behaupten die Täter:innen, sie hätten deinen Computer oder dein Mobiltelefon gehackt und intime Aufnahmen gefunden, die sie zu verbreiten drohen. 

Ähnlich wie bei Cybergrooming nutzen Täter:innen soziale Medien, um Kontakt zu Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen herzustellen und sich ihr Vertrauen zu erschleichen.  Die Täter:innen geben sich als eine romantische oder attraktive Bekanntschaft aus mit dem Ziel, das Opfer zu sexuellen Handlungen vor der Kamera zu bewegen, welches heimlich aufgezeichnet und als Druckmittel zu Erpressung verwendet wird. 

Sextortion verstösst mehrfach gegen das Schweizer Strafrecht:

• Art. 156 StGB Erpressung
• Art. 174 StGB Verleumdung
• Art. 179quater StGB Verletzung des Gemein-und Privatbereichs durch Aufnahmegeräte
• Art,. 179decies StGB Identitätsmissbrauch (wenn sich die Täter:innen als eine reale Drittperson ausgeben)
• Art. 197 StGB Herstellung und Verbreitung illegaler Pornografie

Wie kannst du dich schützen?

• Nimm keine Anfragen von Unbekannten in sozialen Netzwerken an
• Sei dir bewusst darüber, dass du während eines Videochats gefilmt werden könntest - verzichte also auf Handlungen, die dir später unangenehm sein könnten
• Teile auf keinen Fall persönliche Daten öffentlich
• Stelle dein Profil auf privat und teile Bilder nur mit ausgewählten Personen
• Poste nur Inhalte, die du auch offline Fremden zeigen würdest

Was können Betroffene tun?

• Ruhe bewahren und - auch wenn es schwierig ist - nicht auf Drohungen reagieren
• Auf keinen Fall Geld überweisen, dies wird die Erpressung nicht stoppen
• Erstatte Anzeige bei der Polizei
• Sichere Beweise (z.B. Chatverläufe via Screenshot), aber NICHT illegale Inhalte, da du dich sonst wegen Besitz strafbar machst
• Breche den Kontakt ab, blockiere die Erpresser:innen und melde sie bei der Plattform
• Suche Hilfe bei Beratungsstellen, der Schule oder deiner Familie
• Lasse Fotos und Videos über Dienste wie Take it Down löschen